top of page

Kann man ein ganzes Leben umstrukturieren – mit Ende 50?

  • Autorenbild: Petra van Bellen
    Petra van Bellen
  • 10. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Wenn Kunst nicht mehr reicht



Ich saß auf meinem abgewetzten Atelierstuhl – der mit den Farbflecken, die aussehen wie zufällige Landkarten meines Scheiterns – und fragte mich: Wie zur Hölle bin ich hier gelandet? Kein Geld. Keine Verkäufe. Kein Plan B. Nur ein Leben in Kunst. Und plötzlich war all das zu wenig.

Nicht weil ich sie nicht liebte, diese Kunst, sondern weil sie mich nicht mehr über Wasser hielt - oder vielleicht hielt sie mich – aber nur mit einer Hand, während die andere Hand immer mehr damit beschäftigt war Mahnungen zu zählen.


Als das Leben leiser wurde


Meine Mutter war gestorben und mit ihr verschwanden Dinge, die man nicht aufbewahren kann. Hoffnung. Bodenhaftung und diese Illusion, dass schon irgendwie alles gut wird, wenn man nur weiter an sich glaubt. Aber was, wenn man an sich glaubt – und trotzdem pleite ist?

Ich war Ende 50. Die Zeit, in der andere ihre Altersvorsorge planen, ihren Weinkeller ausbauen, ein Wohnmobil anschaffen oder sich dem Slow Living hingeben. Ich dagegen plante nichts. Stattdessen googelte ich: „Scheinselbstständigkeit Künstlerin Konsequenzen“.

Und irgendwo zwischen dem dritten unbezahlbaren Coachingprogramm "Wie du erfolgreich deine Kunst verkaufst" und meiner letzten Packung Pasta aus der Vorratskammer dachte ich: Wenn ich jetzt nicht alles ändere, ändert mich das Leben. Manchmal ist der einzige Weg, sich selbst zu retten, der, bei dem man die High Heels gegen Wanderschuhe tauscht – und sich selbst einen verdammten Businessplan schreibt.


Alles auf eine Karte


Also habe ich mein Familienhaus verkauft. Ja, das klingt dramatisch - war es auch. Aber es war auch ehrlich, mir gegenüber, denn ich brauchte das Geld, ich brauchte einen Plan und ich brauchte das Gefühl, wieder handlungsfähig zu sein.

Also gründete ich eine GmbH. Nicht, weil ich es liebe mich mit Exel und Formularen zu beschäftigen (obwohl ich jetzt eine dezente Zuneigung zu Tabellen empfinde), sondern weil ich mich selbst retten wollte.

Und das war der Anfang von Cashdiva. Nicht als Marke. Nicht als Logo. Sondern als Haltung. Ein stilles „Ich mach das jetzt“ – unterstrichen mit dem Herzklopfen einer Frau, die plötzlich nicht mehr gefragt hat, ob sie darf – sondern entschieden hat, dass sie kann.


Freiheit auf neue Art


Heute? Heute bin ich relaxed. Nicht, weil ich im Lotto gewonnen habe, sondern weil ich verstanden habe: Wenn ich meine Finanzen nicht selbst regle, dann tut es jemand anders – und das endet selten in einem Happy End. (Oder es endet mit einem neuen Dispo-Rahmen und einem theatralischen Nervenzusammenbruch.) Ich weiß, wo mein Geld ist und ich sehe, wie es wächst. Ich male, wenn ich will. Nicht, wenn ich muss. Und das Schönste daran? Ich bin zurück bei mir und meiner neu gefundenen Kreativität.



Eine neue Definition von Erfolg


Ich dachte früher: Kunst bedeutet, sich selbst zu opfern. Heute denke ich: Kunst bedeutet, sich selbst nicht mehr zu verraten. Ich bin keine Finanzberaterin und auch keine Business-Frau im klassischen Sinn. Ich bin eine Künstlerin mit einem "kreativen Business Sinn" sich selbst zu vermarkten und dabei habe ich gelernt, wie man mit Geld umgeht, ohne sich dafür zu schämen. (Was im Übrigen verdammt revolutionär ist in einer Welt, in der Frauen über Geld reden sollen – aber bitte nicht zu laut.)

Ich hab gelernt,

  • dass Sicherheit nicht uncool ist.

  • dass ich mein Konto liebe, wenn es nicht nach Drama schreit.

  • dass es sexy ist, seine Finanzen zu kennen - auch wenn ich meinen Taschenrechner nicht stylish finde. (Ich überlege ob ich ihn mit Glitzersteinen bekleben – nur für die Ästhetik.)


Nie zu spät


Vielleicht ist das die wahre Selbstermächtigung: Wenn du mit Ende 50 eine Entscheidung triffst, die du mit 30 nicht mal zu denken gewagt hättest. Und so sitze ich heute in meinem Atelier – mein Konto ist nicht überfüllt, aber stabil. Meine Kunst ist nicht überall, aber ehrlich. Und ich frage mich: Warum hat mir nie jemand gesagt, dass es nie zu spät ist?


  • Nie zu spät, zu handeln.

  • Nie zu spät, aufzuhören, sich kleinzumachen.

  • Nie zu spät, einen Neuanfang in einem Steuerformular zu verstecken.


(Wobei ich zugeben muss: Das Formular war nicht halb so dramatisch wie meine damalige innere Monolog-Oper.)


Für Frauen, die mehr wollen


Frauen über 50 können mehr, als sie glauben. Wir haben so viele Leben gelebt und noch eines verdient. Eines, das uns gehört - mit Glitzer - mit Geld - mit Geschichte.

Vielleicht liest du das hier und denkst: „Ich hab auch alles verloren.“

Dann sag ich dir: Vielleicht ist das kein Ende. Vielleicht ist es genau der Anfang, auf den du gewartet hast. Oder wie ich es mir in meinen Notizblock schrieb: "Ich hatte nichts mehr - also habe ich mich selbst gewählt."


Willkommen bei Cashdiva.


Hier reden wir über Geld - über Mut - über Entscheidungen und über das Leben dazwischen. Oh – und natürlich über Glitzer! Denn der gehört auf alles, was sich gut anfühlt, sogar auf Kontoauszüge.


Let’s make art. Make money. And make no apologies.


Vielleicht ist das Scheitern nicht das Ende. Sondern nur der Beweis, dass du bereit bist, etwas völlig Neues zu beginnen.


💌 Mehr davon?

In meiner Atelier Post schreibe ich regelmäßig über Kunst, Geld, innere Freiheit – und über das, was zwischen den Zeilen leuchtet.Dazu gibt’s exklusive Einblicke ins Magazin LAYERS, neue Werke und Gedanken, die (noch) nicht jeder kennt.


👉 Jetzt anmelden – für alles, was du hier gespürt hast und noch mehr davon.


Bis dahin – bleib mutig, bleib glänzend.

Deine Cashdiva.

Kommentare


bottom of page